Es war einmal wie im Systembilderbuch….

Schon in jungen Jahren habe ich als Scheidungskind gelernt, dass mein Leben nicht immer wie im Bilderbuch verläuft. Und trotzdem wollte ich in das System passen, in dem wir uns alle befinden. Ich war fest davon überzeugt, dass ich meiner Mutter so am besten helfen und am wenigsten zur Last fallen würde.

Ich wusste, ohne das nötige Vitamin B, musste ich gut in der Schule sein, um geeignete Aussichten für einen erfolgreichen und sicheren Job zu erhalten. Zum Glück fiel mir als Scannerin Vieles leicht und ich liebte es schon immer, Neues zu lernen. Nach meinem Abitur habe ich einen wirklich guten Job in einem internationalen Konzern erhalten. Weil die Position nach der Ausbildung mich nicht forderte, ich weiterhin etwas lernen wollte und im Unternehmen weiter aufsteigen wollte, bildete ich mich mit einem Abendstudium fort.

Mit 28 Jahren war ich bereits 5 Jahre verheiratet, hatte meinen Bachelor in der Tasche und einen guten Job. Die Familienplanung stand an und mit meinem Job konnte ich ohne Sorge in die Elternzeit gehen und anschließend auf Teilzeit arbeiten. Ich passte perfekt in das System…

Und von meinem Umfeld erntete ich immer wieder Aussagen wie „Jenny du hast es geschafft, du bist erfolgreich“ oder „Jenny du hast so einen guten Job“. Alle lobten mich – ich passte also ins System.

Doch jede Illusion platzt früher oder später…

Da saß ich nun auf meinem Küchenboden in der neuen 4-Zimmerwohnung, die genug Platz für die geplante Familie hatte. Alleine weinte ich einsam für mich und versuchte zu analysieren, was hier eigentlich passiert ist. Ich wurde verlassen – vom einen auf den anderen Tag.

Ich aß wochenlang kaum etwas, verlor mehr als 10 kg Gewicht in 6 Wochen und mein Umfeld machte sich das erste Mal wirklich Sorgen um mich. Um mir Mut zu machen, erhielt ich Aussagen wie „Zum Glück hast du aber diesen guten Job und kannst so für dich alleine sorgen…“, „Du bekommst das schon hin, Jenny, konzentrier dich jetzt einfach auf die Karriere…“, „Das schaffst du auch noch, du bekommst doch sonst immer alles hin…“, Wenn jemand das schafft, dann du…“.

Und wie es die Ironie des Schicksal so wollte, blieb mir der gut bezahlte Job, den ich eigentlich schon seit Jahren kündigen wollte und bei dem ich nur blieb, weil ich erstens die Hauptverdienerin gewesen bin und zweitens der Job in die Familienplanung gepasst hat.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie sich das für mich angefühlt hat. Ich war noch nie so unglücklich gewesen wie in diesem Moment.

Doch an einem Schmerzpunkt können wir wachsen!

Und so nutzte ich meine Situation und begann, zu reflektieren. Nach der Trauer und der Phase, in der ich mir selbst für alles die Schuld gab, hatte ich zwei der wichtigsten Erkenntnisse in meinem Leben:

1. Ich bin an einem absoluten Tiefpunkt angelangt.

2. Es liegt ganz alleine an mir, was ich jetzt daraus mache und wie ich mein Leben gestalte.

Also entschied ich mich, künftig ein Leben zu führen, was mich wirklich glücklich machte, meinen Werten entsprach und in dem ich meine eigene Vision verfolgen konnte.

Aber wie sah diese Vision überhaupt aus? Was wollte ich überhaupt künftig tun? Wer wollte ich sein?
Wer war ich eigentlich jetzt?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen und meine Antworten zu finden, entschied ich mich für eine Reise ins Ausland. Eine Reise weit weg von dem, was ich kannte. Eine Reise auf der Suche nach mir selbst.

Ich erweckte die Queen in mir!

Auf dieser Reise habe ich mich das erste Mal in meinem Leben wirklich mit mir selbst auseinander gesetzt und konnte so unglaublich viel Klarheit gewinnen. Ich begriff, dass ich mir schon in meiner Jugend eigene innere Antreiber wie „streng dich an“, „sei stark!“ oder auch „sei perfekt!“ gesetzt habe.

Alles nur, um meiner Familie nicht zur Last zu fallen. Und diese Antreiber wurden mit den Jahren stärker und trieben mich mit immer größer werdender Macht an. Gestützt mit den Aussagen meines Umfeldes, versuchte ich immer mehr, ins System zu passen und dadurch habe ich mich selbst komplett verloren.

Außerdem erkannte ich auch, wie viele Glaubenssätze ich eigentlich entwickelt hatte. Ich begann, das erste Mal bewusst an mir, meinen Stärken, Schwächen und vor allem an meinen Schatten zu arbeiten.

Ich lernte auf meiner Reise unglaublich viele tolle Persönlichkeiten kennen und wurde durch und durch inspiriert von unzähligen Freigeistern, die ihr selbstbestimmtes Leben führten. Ich begriff, dass ich genau das auch haben wollte, dass ich endlich angekommen war. Ich wusste plötzlich, wer ich war und wo ich mich hin entwickeln wollte.

Die Macht des Universums!

Auf der Suche nach meiner Berufung und meiner Vision nutzte ich jede Gelegenheit, um neue Möglichkeiten zu entdecken und traf auf die Tätigkeit der virtuellen Assistenz im tiefsten Dschungel Sumatras. Peggy war die erste VA, die ich traf und die mich zu Nadine und somit zu Virtual Assistant Women brachte. Ich wusste gleich, dass die Tätigkeit als VA für mich als Scannerin und zum Einstieg in die Selbstständigkeit genau das Richtige war.  

Mit meinem neuem Selbstbewusstsein und dem Wissen, wo ich hin wollte, fasste ich den Mut und begann meine Selbstständigkeit. Alles war neu und aufregend. Und natürlich kamen komplett neue bzw. alte Glaubenssätze wieder hoch. War ich gut genug dafür? Was, wenn ich keine Kunden fand?

Aber trotz allem ging ich meinen Weg. Ich erkannte, wie viel in mir steckte und wie sehr es mich erfüllte, mehr aus meinem Leben zu machen. Die ersten Nachrichten und Fragen erreichten mich. Ich teilte meine Erfahrung, ich teilte meine Geschichte und merkte, dass ich anderen Frauen damit helfen konnte.

Ich spürte in mir, dass dies meine Berufung war und ich anderen Frauen, die an denselben oder ähnlichen Punkten standen, an denen auch ich einmal gestanden hatte, helfen wollte. Ich wollte anderen Frauen helfen, zu erkennen, was in ihnen steckt, damit sie ihre wahre Queen, ihr wahres Leben und ihre wahre Berufung leben konnten.

Also entschied ich mich, das notwendige Werkzeug dafür zu erlernen und begann im letzten Jahr die Ausbildung zum Female Empowerment Coach bei Dr. Sol Alevifard. In dieser Ausbildung lernte ich mich erneut neu kennen, entwickelte mich weiter und arbeitete erneut an meinen Glaubenssätzen und Schatten.